einige kennen meine Geschichte mit meiner großen Tochter und ihrem sel. Mutismus den sie seit dem KIndergarten hat und der dann mit 6 Jahren in der Kinder-und Jungendpsychatrie diagnistiziert wurde.
In der Schulzeit gab es viele Probleme, Schwierigkeiten mit Lehrern, extreme Probleme in Mathe, ätlichen Terminen beim Kinder- und Jugenpsychiater (den meine Tochter absolut nicht mochte...

2 mal haben wir einen Therapieversuch gemacht. Der 1., mit 8/9 Jahren, war bei einer Heilpädagogin, welche in der Praxis unseres Kinderpsychiaters intigirert war. Nach 6 Monaten wurde die Therapie vom Psychiater beendet, weil es laut seiner Aussage kein wirkliches Vorankommen gab.
Der 2. Versuch war dann in der 6. Klasse dann (auch auf drängen der Schule) bei einer Ergotherapeutin die sich speziell mit Mutismus auskennt und die wir auf der Homepage der Mutismus Selbshilfe Deutschland gefunden haben (mittlerweile ist die Therapeuten dort nicht mehr aufgeführt!). Diese Therapie ging leider völlig in die Hose und meine Tochter war durch den "Zwang" diese Therapie machen zu müssen völlig gestresst, sodass sie einige Lebensmittelunverträglichkeiten entwickelt hatte. Diese Theapie haben wir dann nach dem 1. Rezept dann abgebrochen.
Sie hat die ganzen Jahre über immer wieder kleine Erfolge erreichen können, aber in der Schule mit den Lehrern zu reden, oder sich im Unterricht beteiligen zu können, dies ging nicht.
In der 6. Klasse wechselte sie auf eine spezielle Hör-Sprachschule. Das "Krankheitsbild" war dort nicht unbekannt und sie kam in eine Klasse in der ein weiteres Mädchen mit sel. Mutismus war. Nach 2 Wochen gab es Erfolge und sie sprach mit ihrer Klassenlehrerin und dann noch mit einer weiteren Lehrerin bei der sie Nähen hatte. Auch im Unterricht beteiligte sie sich etwas. Es sah gut aus. Nur leider nicht im Fach Mathematik. Daorin hatte sie ernorme Schwierigkeiten, sodass die Schule empfahl das meine Tochter im Halbjahr runter in die 5 Klasse wechselt, weil dort mit einem Gemeinschaftschulprinzip gearbeitet wird und sie da in den schwachen Fächern (Englisch war auch nicht so prickelnd) in ihrem Tempo individueller Arbeiten und Lernen kann.
Mit schweren Herzens, Tränen und der Befürchtung das ihre Sprecherfolge dadurch verstummen würden, haben wir zugestimmt.
Mit dem Schulstoff klappe es besser und sie hatte auch mal in Mahe kleine Erfolge und wurde dank ihrer otimistischen Klassenlehrerin Ende der 7.Klasse als Hauptschule gestuft. So hatte sie die Chance einen richtigen Schulabschluss absolvieren zu können.
Aber mit dem Sprechen gab es keinerlei Forschritte mehr (zumindest nicht in der Schule, privat schon). Sie redete mit keinem einzigen Lehrer.
Dies blieb dann auch bis zu ihrem Schulabschluss so. Die Lehrer versuchten immer mal wieder uns zu einer Therapie zu überreden, aber anch der letzen Versuch, wollten wir diesen Stress unserer Tochter nicht mehr antun und beharrten darauf das sie es alleine schaffen wird. Die Schulpsychologin wurde sogar eingeschaltet, zu der wir und auch sie paar mal antanzen mussten. Ein Musiktherapeut versuchte in der Schule sein Glück bei ihr. Ohne Erfolg.
Nun hat sie diesen Juli ihren Hauptschulabschluss geschafft und in die mündlichen Prüfungen durfte sie diese per Whatsapp-Audio und Video absolvieren. Dies funktionierte, aber direkt mit den Lehrern reden, das ging nicht.
Die große Ausbildungfrage haben wir selbst gelöst, nachdem es klar war das sie in den Mode und Nähen gehen möchte (dies hat sich schon in der 6. Klasse angefangen zu zeigen). Die Schule und das Arbeitsamt waren da leider überhaupt keine Hilfe und konnten uns in der großen runden Beratungsrunde rein gar nichts in diesem Bereich an Ausbildungsmöglichkeiten vorschlagen oder anbieten.
Zum Glück war meine Tochter bei dem Besuch einer Ausbildungmesse in der 8. Klasse aufmerksam und hat dort eine Modedesingn-Schule bei uns in erreichbarer Nähe gefunden und sich Infomaterial mitgenommen.
Diese Schule wurde dann auch zu ihrer einzigen Möglichkeit eine Ausbildung im Bereich Mode und mit einem Hauptschulabschluss machen zu können.
Es ist zwar eine sehr teure Privatschule, aber wenn es keine Alternativen gibt.....



Und jetzt?????????????
Ja, sie hat nun im September die Ausbildung zur Modedesignerin an dieser Schule angefangen und hat den großen "Berg" "Sprechen und Normal" sein anscheindend überwunden.
Dort in der Schule redet sie mit allen Lehrkräften, der Schuleitung und antwortet auch bei Fragen wenn sie im Unterricht dran genomen wird. Sie scheint dort eine völlig "normale" Schülerin sein. Sie ist zwar ruhiger und Schüchterner, aber das darf sie auch sein. Sie ist ja mit ihren 16 Jahren die allerjüngste an der Schule. Die meisten sind dann zwischen 17 und 22 Jahren in ihrem Semester.
Und auch bei Besuchen in ihrer alten Schule kann sie nun mit den dortigen Lehrkräften reden und erzählen, als wäre nichts gewesen. Leider hat sie ihren alten Klassenlehrer noch nicht angetroffen, der würde wohl komplett aus allen Wolken fallen....



Wir sind froh das sie ihren Weg geschafft hat und wir daran geglaubt und festegehalten haben, das alles gut werden wird, und das wir uns nichts haben aufdrängen lassen, was wir nicht mit uns und der Familie vereinbaren konnten!!!!
Ich hoffe ich kann mit dieser Geschichte einigen Mut machen und sie bestärken auf ihr eigenes Bauchgefühl zu hören und das man auch in den schwierigen Zeiten und Phasen nicht aufgeben sollte.
Ich bedanke mich auch für die vielen Tipps, Anregungen und vorallem die Aufmunterungen hier im Forum



LG Samtpfote